Weinhaus Lesmeister
Weinhaus Lesmeister
Von ausgewählten Weinen, anhaltendem Gin-Hype und regionalen Produkten: Wir haben mit Hans-Georg Lesmeister über das 90-jährige Bestehen des „Weinhaus Lesmeisters“ in der Pontstraße 60 gesprochen.
Hans-Georg Lesmeister führt das Familienunternehmen inzwischen in der dritten Generation. Sein Ururgroßvater hat das Haus damals gekauft, dann hat sein Großvater 1928 im Haus mit dem Verkauf von Zigarren- und Tabakwaren begonnen. In den 1980er Jahren hat sein Vater das Haus restauriert und das Ladenlokal erweitert – und so sieht es auch jetzt noch aus. Anstatt Zigarren- und Tabakwaren werden hier seitdem ausgewählte Weine und Spirituosen verkauft. „Mein Vater hat lange mit Wein gehandelt und wollte das in seinem Elternhaus weiterführen. Nach dem Tod seines Vaters hat er aus dem Tabak- und Zigarrengeschäft einen Weinhandel gemacht“, erzählt Hans-Georg Lesmeister. Da weder er noch sein Vater rauchen, hatten sie keinen Bezug zum Produkt. „Zuhause wurde jedoch immer Wein getrunken und ich bin damals schon viel mit meinem Vater zu Winzern gefahren“, so Lesmeister. Da sei die Entscheidung, das Weinhaus seines Vaters fortzuführen, leicht gefallen.
Ausgewählte Weine und Spirituosen
Bei „Weinhaus Lesmeister“ gibt es ein stetig wachsendes Sortiment. „Wir kennen fast alle Winzer persönlich und kaufen direkt bei ihnen ein“, so der Weinhändler. Mit dem Schwerpunkt des Weinsortiments auf Europa bietet das „Weinhaus Lesmeister“ ausgewählte Rot- und Weißweine, Rosés und Sekt an. Internationale Weine aus Chile, Südafrika und Argentinien dienen als Ergänzung. „Außerhalb Europas haben wir nicht das Volumen selber zu bestellen, sondern das machen wir über Importeure“, erklärt der Besitzer. „Nach Frankreich hingegen habe ich gut gepflegte Kontakte, sodass ich gelegentlich auch bei der Weinernte in Bordeaux mithelfe.“ Dieses Jahr hat Hans-Georg Lesmeister fünf Tage in Toledo verbracht und dort seinen eigenen Wein konzipiert. „Dafür habe ich mit dem Kellermeister verschiedene Fasssorten und Cuvées probiert und zwei Rotweine kreiert: Einen leichteren, den Rotwein Juanito und einen kräftigeren, den Rotwein Juan“, erzählt der Weinliebhaber. Beide Weine gibt es natürlich bei „Weinhaus Lesmeister“ zu kaufen.
Anhaltender Gin-Hype
Angeboten werden außerdem Spirituosen, Bränden, Cognac, Gin und Whisky. „Gin ist das In-Getränk schlechthin. Ich habe noch nie erlebt, dass eine Spirituose so in aller Munde war“, erzählt Lesmeister. Zwar habe es schon verschiedene Trends gegeben, aber dass Gin seit mehr als fünf Jahren so im Vordergrund steht, sei enorm. Natürlich bietet das „Weinhaus Lesmeister“ auch einen besonderen Gin an: Der Aachener Gin Charlies Dry Gin N°474 wurde gemeinsam mit der Destillerie Wilhelmi entwickelt und überzeugt mit einem fruchtigen Geschmack nach Zitrone, Orange und Koriander.
Regionale Produkte und Tastings
„Wir verkaufen auch viele regionale Produkte beispielsweise den Printenlikör oder den Degraa-Herrenlikör. Das sind nur zwei der zahlreichen regionalen Produkte, die für uns produziert werden“, so Lesmeister. Darunter fällt auch der kräftige Aachener Rathauswein, der aus der spanischen Partnerstadt Toledo kommt. Von jeder Flasche werden 50 Cent an den Aachener Rathausverein gespendet.
Übrigens bietet das „Weinhaus Lesmeister“ auch diverse Weinseminare und Spirituosen-Tastings an. In Weinseminaren wie „Italien für Einsteiger“ oder „Rotwein für Genießer“ und Tastings wie das „Gin Tasting“ oder das „Absinth Schnuppertasting“ kann man sich durch das Genuss-Sortiment probieren. Auch gibt es neben einem kleinen Feinkostangebot wie Terrinen, französischer Salami und Olivenöl verschiedene Präsentkörbe – eben alles, was man für einen gelungenen Weinabend braucht.
Fotos: Einkaufen in Aachen/Marie-Luise Manthei